Mathematik

Der Mathematikunterricht an der Gesamtschule Halle (Westf.)

Die Gesamtschule Halle (Westf.) versteht ihren Mathematikunterricht als Förder- und Forderunterricht für alle Schülerinnen und Schüler. Als wesentliches Leitprinzip gilt dabei, die mathematischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu erkennen, zu stärken und auszubauen.

Von diesem Prinzip getragen, ist es charakteristisch für den Mathematikunterricht, den Schülerinnen und Schülern Mathematik durch die dargebotenen Inhalte konkret werden zu lassen. Das bedeutet, dass der Mathematikunterricht an der Gesamtschule Halle (Westf.) den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eröffnet, selbstständig entsprechend ihrer Kompetenzen mit Mathematik umgehen und dabei den Nutzen entdecken zu können, den die Mathematik für die Bewältigung des Alltags bereithält.

Auf diese Weise sucht der Mathematikunterricht bei den Schülerinnen und Schülern zu erreichen, Mathematik zu einer persönlichen Angelegenheit werden zu lassen, die die Notwendigkeit der Eigenaktivität im und die Übernahme von Verantwortung für den mathematischen Lernprozess sinnvoll werden lässt. Die mathematischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen so gestärkt und sukzessive erweitert werden.

Als Grundsatz für die Gestaltung des Mathematikunterrichts ergibt sich daraus, jeder Schülerin und jedem Schüler die Eventualität zu eröffnen, ihr beziehungsweise sein motorisches, intellektuelles, emotionales und soziales Potenzial umfassend entwickeln zu können. Zentral für den Mathematikunterricht sind deshalb Diagnose- sowie Förder- und Forderbausteine (siehe Abbildung 1) zu den verschiedenen Themen des Kernlehrplans Mathematik, ausdifferenziert im schulinternen Lehrplan Mathematik der Gesamtschule Halle (Westf.). Darüber hinaus spielen intelligente Übungsphasen eine wichtige Rolle, in denen die inhalts- und prozessbezogenen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gleichmäßig gefördert und gefordert werden.

Strukturierung

Grafik Mathe 1

Ziel dieser strukturellen Organisation des Mathematikunterrichts ist es, bei möglichst vielen Schülerinnen und Schülern ein flow-Erlebnis entstehen zu lassen, „ein[en] [inneren] Rhythmus und eine [innere] Ordnung, die den […] Lernenden [in seinen Kompetenzen] fordern, ihn aber auch erfolgreich sein lassen. Sie geben ihm das Bewußtsein, daß er die Grenzen seiner Fähigkeit erkunden und erweitern kann.“[1]

Wesentlich dafür sind Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Bereich des selbstgesteuerten Lernens, müssen jene doch gerade im Rahmen eines oben beschriebenen Mathematikunterrichts verstärkt ihr Lernen und Handeln selbst fortwährend in Gang halten, darüber reflektieren und Änderungen vornehmen, wo diese erforderlich sind.

Von zentraler Bedeutung hierfür sind unter anderem die Lernzertifikate, die jede Schülerin und jeder Schüler im Anschluss an jede Mathematikarbeit erhalten und die Aufschluss über ihren derzeitigen Kompetenzstand geben, über den sie zunächst allein und dann mit dem/der entsprechenden Fachlehrer/in reflektieren und in deren Folge sie dann weitere Förder- und Forderelemente im Rahmen des Mathematikunterrichts vereinbaren und schriftlich fixieren (siehe Abbildung 2).

Mathe Grafik 2

 

[1] Csikszentmihalyi, M.: Das flow-Erlebnis. Jenseits von Angst und Langeweile: im Tun aufgehen, San Francisco, Washington, London 1975 [Orig.], übers. v. U. Aeschbacher, Stuttgart 1985, S. 9.