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Geschrieben von Redaktion Gesamtschule am 24.01.2025

Stratosphärisch gut: Gesamtschule Halle hebt ab



„Können wir Bilder vom Weltraum machen?“ und „Wie hoch können wir mit einem Wetterballon aufsteigen?“. Das waren die Fragen, die sich eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern zu Beginn des Workshops des Stratosphären-Projekts in der Projekt-Woche gestellt haben. Die Beantwortung der Fragen benötigt tatsächlich kein kompliziertes Equipment, sondern lediglich einen Styroporkasten, einen Ballon, eine Kamera, ein paar Messinstrumente…und eine Menge Helium. Das Material zur Befüllung des Wetterballons mit ca. 3500 l Helium wurde freundlicherweise von der Firma IntekIndustriebedarf & Schweißtechnik – Steinhagen-Brockhagen zur Verfügung gestellt und zusammen mit dem Helium geliefert. Mit diesem Equipment können unbemannte Flüge bis zur ozonhaltigen Stratosphäre, eine der fünf Luftschichten unserer Atmosphäre, in ca. 12 km- 50 km Höhe unternommen werden. Die Schülerinnen und Schüler des Workshops bauten mit den Materialien eine Sonde, die eine Kamera, Messinstrumente zur Aufnahme der Temperatur, Luftfeuchtigkeit, der Höhe und des Luftdrucks enthält. Zusätzlich wurden noch Experimente zum Nachweis der erhöhten Radioaktivität in der Stratosphäre, und zum Luftdruck, in Form eines Schokoschaumkuss, verbaut. So wird eine ausgiebige naturwissenschaftliche Analyse von Messdaten ermöglicht, die unter den Extrembedingungen der Stratosphäre aufgenommen werden können. Sobald der Wetterballon die Stratosphäre erreicht, dehnt der Wetterballon sich auf bis zu 10 m Durchmesser aus und platzt. Damit die Styroporsonde und das verbaute Equipment heile wieder geborgen werden kann, ist diese an einem Fallschirm befestigt, der sich bei Eintritt in die Troposphäre (die unterste Luftschicht der Atmosphäre), wenn die Luftdichte wieder höher wird, öffnet.

Der Start des Wetterballons wird jedoch von der Flugbehörde reguliert, die überprüft ob die passenden Wetter- und Flugverkehrsbedingungen vorherrschen, so dass der erste geplante Start verschoben werden musste. Das Warten auf die passenden Versuchsbedingungen gehört ebenfalls zum naturwissenschaftlichen Erkenntnisprozess, wenn aufwendige Experimente geplant und durchgeführt werden und Unvorhergesehenes passiert, vor allem wenn das Wetter eine Rolle spielt. Der neue Starttermin sah sehr vielversprechend aus, so dass am Montag, den 13.01.2025, bei traumhaften Flugbedingungen (s. Foto) der Wetterballon Halle gen Stratosphäre verlassen konnte. Der Start wurde von der ganzen Schülerschaft und Lehrerschaft begleitet.

Die Bergung der Sonde musste am gleichen Tag erfolgen, so dass sich Frau Dr. Borghini und Herr Baumann entsprechend der vorausberechneten Flugroute in Richtung Kassel aufgemacht haben. Nach 2,5 h konnte das GPS-Signal der Sonde erfasst werden. Die Sonde landete schließlich ca. 50 km südlich von Kassel, in einem Wald. Nach einer 40-minütiugen Wanderung durch den schneebedeckten Wald konnte die Sonde vom Bergungsteam lokalisiert werden…in 25 m Höhe auf einem Baum. Die Sonde war an dieser Stelle leider nicht zu bergen, so dass das Bergungsteam mit leeren Händen wieder zurückfahren musste. Dort hängt die Sonde bis jetzt, bis eine Möglichkeit gefunden werden kann, sie zu bergen. Die Daten sind sicher auf SD-Karten gespeichert, so dass diese nach der Bergung analysiert werden können. Das Abenteuer „Stratosphärenflug“ ist noch nicht vorbei.